Kirchenrundgang Untermauerbach
Die Kirche ist dem Frankenpatron St. Martin geweiht. Das früheste gesicherte Datum ist die Weiheurkunde
vom 23. Mai 1738, ausgestellt durch den Augsburger Weihbischof Johannes Jakobus von Mayr. Inwiefern ältere
Teile aus der Spätgotik im Stichkappengewölbe des Chores stecken, lässt sich vermuten, da auch ein Friedhof
um das Kirchlein herum nachgewiesen werden konnte.
Der Aufbau des Hochaltars mit den Barockfiguren der Apostel
Andreas und Johannes Evangelist hat sich noch aus dem 18. Jahrhundert erhalten. Das Kirchlein erfuhr 1907 eine
grundständige Neugestaltung im Stil des Neobarock durch den Münchner Kirchenmaler Ranzinger und den Architekten
für christliche Kunst Elsner. Die meisten Arbeiten führten einheimische Handwerker durch, die Graumarmorierung
und Vergoldung belief sich auf 2500 Mark.
Die besonders originellen 64 Kirchenstuhlschilder aus Porzellan mit
Goldumrahmung und schwarzer Aufschrift der Hausnamen von Untermauerbach sind ein Werk des Augsburger Porzellan-
und Wappenmalers Weber.
Das Hochaltarbild zeigt den Kirchenpatron St. Martin, wie er vor dem Hintergrund der Stadt Tours mit dem
Bettler seinen Mantel teilt, wobei die zischende Gans und die verschneite Landschaft das passende Ambiente
liefern.
Auf dem linken Seitenaltar hält die jugendliche Maria mit einer schwungvollen Geste den Gläubigen das
Jesuskind zur Verehrung hin, während auf der rechten Seite der heilige Josef mit der Lilie in der Hand den
Besucher huldvoll ins Auge fasst.
In der Mitte des Deckenfreskos im Langhaus steht das Christusmonogramm IHS,
umgeben von kartuschenförmigen Grisaillemalereien mit Anrufungen aus der Lauretanischen Litanei wie Heil der
Kranken, Sitz der Weisheit, goldenes Haus, Pforte des Himmels, Morgenstern, Spiegel der Gerechtigkeit, geistliches
Gefäß, Turm Davids, ehrwürdiges Gefäß und Arche des Bundes.
Im Chorraum ist das Lamm mit der Osterfahne auf dem
Buch mit den sieben Siegeln liegend dargestellt, seitlich davon das Herz Jesu und das Herz Mariä.
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